Gedenkgottesdienst für selige Märtyrer von Dachau

Den diesjährigen diözesanen Gedenktag der seligen Märtyrer von Dachau wird Kardinal Reinhard Marx mit einem feierlichen Pontifikalamt am Sonntag, 12. Juni, um 9 Uhr in der Todesangst-Christi-Kapelle auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau begehen.

Über 200.000 Menschen waren in der Zeit von 22. März 1933 bis zur Befreiung am 29. April 1945 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, mehr als 41.000 sind dort umgekommen bzw. ermordet worden. Die katholische Kirche hat bisher 57 von ihnen wegen ihres besonderen Lebens- und Glaubenszeugnisses zu Seligen erklärt. Dazu gehört auch unser Mitbruder, der Selige Pater Engelmar Unzeitig CMM. Vierzig von ihnen haben in diesem Jahr ihren 80. Todestag. Unter ihnen ist Titus Brandsma (1881-1942), ein niederländischer Ordenspriester, Journalist und Professor für Philosophie, der vor wenigen Tagen, am 15. Mai, als erster der seligen Märtyrer von Dachau in Rom heiliggesprochen worden ist. 
Am Vortag wird in diesem Jahr in Polen in besonderer Weise an Schwester Maria Felicitas Ellmerer aus dem oberbayerischen Grafing erinnert: Sie wird im Dom zu Wrocław, dem früheren Breslau, seliggesprochen. Sr. Maria Felicitas, 1889 in Grafing geboren und auf den Namen Anna getauft, tritt 1911 der Kongregation der Schwestern von der Heiligen Elisabeth bei und wird am 24. März 1945 in Neisse, dem heutigen polnischen Nysa, von Soldaten der sowjetischen Roten Armee erschossen, als sie sich und andere Frauen vor drohenden Vergewaltigungen schützte.
Um die Erinnerung an diese Glaubenszeugen im Bewusstsein zu halten und mit ihrem Lebenszeugnis die Menschen von heute zu ermutigen, ist im Jahr 2017 der Gedenktag am 12. Juni in der Erzdiözese München und Freising eingeführt worden. Mit einer Eucharistiefeier in der Todesangst-Christi-Kapelle, dem der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, vorstehen wird, wird dieser Seligen am Ort ihres Martyriums gedacht. Zum Gottesdienst erklingt die 1944 im KZ Dachau komponierte „Dachauer Messe“ des Benediktinerpaters und ehemaligen Häftlings Gregor Schwake OSB – aufgeführt von der Münchner Dommusik unter Leitung von Domkapellmeisterin Lucia Hilz.