Die Stipendiat:innen der START-Stiftung übergeben den Staffelstab ihrer Aktion gegen das Vergessen an die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). Charlotte Knobloch lobt das beispielgebende Engagement der Jugendlichen im Rahmen der Initiative #everynamecounts der Arolsen Archives.
Bad Arolsen / Frankfurt am Main, 16.04.2021
- Engagierte Jugendliche sind dem Aufruf #start2remember des 20-jährigen Schülers und START-Stipendiaten Kato Uso aus Minden gefolgt und haben während ihrer Osterferien geholfen, das Online-Archiv der Arolsen Archives zur Erinnerung an NS-Opfer zu füllen.
- Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) ruft ihre 105 jüdischen Mitgliedsgemeinden sowie Kooperationspartner:innen auf, dem Beispiel der Jugendlichen zu folgen und sich am digitalen Denkmal für NS-Opfer zu beteiligen.
- Gemeinsam mit Freiwilligen bauen die Arolsen Archives das größte digitale Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus auf. Jede:r kann mitmachen und so ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie setzen. Denn die damaligen Motive für Verfolgung sind nicht Geschichte.
Zu Beginn der Osterferien hatte der 20-jährige Schüler Kato Uso aus Minden seine Mitstipendiat:innen der START-Stiftung und die START-Community aufgerufen, sich gemeinsam an dem Aufbau des Online-Archivs zu NS-Opfern zu beteiligen. Vom 25. März bis zum 16. April 2021 sind daraufhin Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet dem Aufruf #everynamecounts der Arolsen Archives gefolgt. „Genau dieses Engagement braucht es, damit das Gedenken auch in der ‘Zeit ohne Zeitzeugen’ weitergetragen werden kann. Nur wenn junge Menschen die Erinnerung wach halten, kann auch in einer Zukunft ohne Zeitzeugenberichte verhindert werden, dass die Schrecken der Vergangenheit sich wiederholen”, lobte Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Zeitzeugin des Holocaust und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern gestern bei einer virtuellen Abschlussveranstaltung das beispielgebende Engagement der Jugendlichen.
Jugendliche von START haben was ins Rollen gebracht: ZWST führt die Aktion weiter
„Die Taten der Nationalsozialisten sollen nicht in Vergessenheit geraten. Es war ein Krieg gegen die Menschheit. Umso wichtiger ist es, jedem Opfer seinen Namen und seine Geschichte zurückzugeben“, sagt der Initiator der Aktion Kato Uso.
Aus diesem Grund greift auch die ZWST die Aktion auf: „Im jüdischen Gedenken an die Shoah ist es sehr wichtig zu erzählen, wer die Menschen hinter den Opferzahlen waren. Die #everynamecounts-Kampagne bietet eine herausragende Möglichkeit, sich jenseits von ritualisiertem Gedenken die Namen und Lebensgeschichten zu vergegenwärtigen. Deshalb wollen wir die Initiative unterstützen und den tollen Einsatz der Jugendlichen weiterführen”, erklärt Aron Schuster, Direktor der ZWST. Die ZWST ruft ihr gesamtes Netzwerk aus jüdischen Gemeinden, Wohlfahrtsverbänden und zivilgesellschaftlichen Organisationen auf, sich an der Crowdsourcing-Initiative #everynamecounts der Arolsen Archives zu beteiligen.